Chapter 17



Blue und Black befinden sich nun im Schloss des Königs. Nachdem sie Informationen aus einem ahnungslosen Küchenjungen ausgequetscht hatten, führte ihr Weg durch die Küche. Bevor sie in die sichere Freiheit (also hinaus aus der Küche) flüchten konnten, wurden sie von den Dienern und Köchen ertappt. Wie sich aber herausstellte, wollten sie alle, dass König Bruce gestürzt wird und gewährten ihnen Durchlass. Aber da diese keine Märdchengeschichte ist, fiel die Dienerschaft unseren Heldinnen in den Rücken und kurze Zeit später wusste das ganze Schloss, dass sie hier waren. Black und Blue flüchteten in die Gänge, doch bestand ihre einzige Chance, ihre Mission erfolgreich zu erfüllen, darin, sich zu trennen.

Kapitel 17 ~ Das Königsmahl

Blue sprang über zufällig auftauchende Kisten, während hinter ihr ein halbes Dutzend Soldaten immer näher rückten. Sie konnte das Klirren ihrer Lanzen und Rüstungen so deutlich hören, dass sie meinte, dass jemand einen Schlüsselbund direkt vor ihrem Ohr hielt, um sie zu ärgern. Das Mädchen scheuchte die Spinne mit dem Schlüsselbund davon und weichte einem vorbei fliegendem Geschoss aus, dass vermutlich ein Schlüsselbund war.
Der Gang schien unendlich lang zu sein. Bis auf die wenigen Fackeln an den Wänden, gab es nichts als die kalte Steinmauer links und rechts und nicht einmal ein Ende war in Sichtweite. Blue wusste nicht, wohin sie der Gang führte, aber sie hoffte inständig, dass er nicht in die Arme irgendwelcher untervögelter Wachen verlief.

Ok..., dachte Blue verzweifelt. Was mach ich jetzt? Ich kann nicht ewig laufen! Obwohl... Nein, kann ich nicht! Was, wenn der Gang hier eine Sackgasse ist? Oder noch schlimmer, er führt mich direkt in die Arme dieser Typen... Moment, das ist ds gleiche... egal, also, ich muss mir was ausdenken... Ohne Black kann ich gegen so viele Soldaten nichts ausrichten! Verdammt, ich brauche einen Plan... Uh, ein Geldstück! ... Nein, verdammt, konzentrier dich!!
„Stehen bleiben!!“, rief einer der Soldaten. „In deinen Träumen!“, bellte Blue zurück und sprang elegant über ein wieder zufällig auftauchendes Fass. Die Wachen taten es ihr gleich, doch für einen kam die Warnung seiner Kameraden leider zu spät.
Ein lautes Krachen und Stöhnen signalisierte Blue, dass das Schicksal es doch ein wenig gut mit ihr meinte. 
Langsam wurde Blue müde. Sie war nicht dafür gemacht, lange Strecken zu laufen (oder überhaupt) und diese Flucht sprengte all ihre Reserven. Sie spürte, wie ihre Beine sie mehr und mehr im Stich ließen, während die Soldaten nur noch wenige Meter hinter ihr waren.
„Miiiiist...“, murmelt das Mädchen keuchend. Vor ihr teilte sich erneut der Weg. Links und rechts führten Gänge weg, würde man weiter geradeaus laufen, so rannte man geschickt gegen eine massive Steinmauer. Blue machte eine Vollbremsung und bog in den linken Gang ein. Einige Soldaten sahen die Mauer zu spät.
Nur noch 3 der ursprünglich 7 Wachen verfolgten Blue weiter, doch sie waren immer noch zu viele.
„Stehen bleiben!!“, rief einer der Männer erneut. Blue hatte nicht mal mehr die Kraft, ihm eine hässliche Beleidigung an den Kopf zu werfen, die Black definitiv stolz gemacht hätte.
Da kam ihr die Idee. Sie kramte hastig in ihrem Rucksack herum und holte 2 kleine schwarze Kugeln heraus. „Nehmt das, ihr dreckigen... Nehmt das!“
Blue warf die Kugeln vor die Füße der Soldaten. Es verging eine Sekunde, als sie plötzlich explodierten und die Wachen in eine dicke, blaue Wolke einhüllten.
„Die Happy BAKA Spezial Mega superfärbenden Rauchbomben! Erhältlich in 7 verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen. Nicht zum Verzehr oder Partygag geeignet.“ Blue lachte teuflisch und lief weiter.
Die Soldaten liefen hustend aus der Wolke heraus und waren komplett blau. Nebenbei waren sie noch blind, aber das war nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Blue verlangsamte ihr Tempo, da sie wusste, dass die Wachen sie nicht mehr verfolgten. Dann blieb sie keuchend vor einer Holztür stehen.
In dem Gang, der nach einer Weile breiter geworden war und mit mehr Fackeln bestückt war, befanden sie mehrere solcher Türen. An den Wänden hingen ein paar hübsche Gemälde und die Atmosphäre war im Allgemeinen netter und nicht so böse wie in den anderen Teilen des Schlosses.
Vorsichtig legte Blue ihr Ohr an die Tür und lauschte. Sie konnte keine Geräusche oder Stimmen von drinnen hören und so nahm sie ihren Mut zusammen und öffnete die Tür.
Blue schaute in einen großen Raum mit ungefähr ein Dutzend Betten und Doppelbetten. Auf dem Boden lag ein breiter grüner Teppich und die Wände waren verziert mit Gemälden, Girlanden und anderen Raumausstattungsaccessoires. Am Ende des Zimmers standen viele große Schränke.
Blue schloss die Tür leise hinter sich und trat auf die Schränke zu. Sie öffnete einen.
In ihm befand sich eine klassische schwarz-weiße Dienerinnentracht mit Rüschen und einer weißen Haube. Das Mädchen holte eine heraus und begutachtete sie.
„Wie retro...“, sagte sie zweifelnd.
Plötzlich hörte sie hinter sich das Knarren der Tür. Erschrocken wirbelte Blue herum und vor ihr stand eine ältere Frau, die besagte Dienertracht trug. Sie wirkte streng und kalt und ihr Blick musterte Blue misstrauisch.
Unsere Heldin presste das Kostüm fest an sich, in der Hoffnung, die Frau würde ihre Ausrüstung nicht sehen. Zwar war die blaue Maske und das Kopftuch schon verdächtig genug, aber man könnte es ja schließlich versuchen.
„Tse...“, gab die alte Frau von sich. „Was machst du noch hier? Und wieso bist du noch nicht umgezogen? Heute ist ein wichtiger Tag und du wagst es, noch nicht fertig zu sein!?“
„E-ent...entschuldigung...“, murmelte Blue verunsichert. „Ich will deine Entschuldigung nicht! Zieh dich um, sofort!“ „J-ja!“
Blue zog sich tatsächlich um. Sie konnte sich dafür hinter einen dunklen Vorhang stellen, aber wohin mit ihrer Ausrüstung? Es würde auffallen, wenn sie sie weiterhin tragen würde. Deshalb ließ sie ihre Kleidung und den Rucksack in dem Schlafraum, aber die kleinen Waffen behielt sie versteckt unter der Tracht.
„Beeil dich!“, bellte die Frau. Das Mädchen setzte ihre Haube auf und begutachtete sich schnell im Spiegel. Die Uniform sieht wirklich lächerlich aus.
Blue kam hervor. Die alte Frau packte sie am Oberarm und zog sie aus dem Zimmer.
„Ich hasse solche Trödler... Immer diese Anfänger! Und ICH bin immer diejenige, die sie unterweisen muss und auf sie aufpassen muss und sich immer ihre ach so tragischen Geschichten anhören muss... Ich HASSE diesen Job!“
Die Frau zerrte Blue den Gang hinab und blieb vor einem anderem Raum stehen und verschwand kurz darin. Sie kehrte zurück mit einem prallgefüllten Esswagen und drückte Blue ein Tablett mit Besteckt und Gläsern in die Hand. „Lass das ja nicht fallen!!“
Die beiden gingen weiter den Gang entlang, bis sie eine große Vorhalle erreichten, die mit vielen Fackeln und Kerzenständern beleuchtet wurde. Links und Rechts standen eine Menge Diener an den Wänden geklebt und wagten es nicht, sich zu rühren. Auf dem Boden führte ein schmaler, dunkelroter Teppich zu einem großen Eichenportal. „W-was... wohin wollen wir?“, fragte Blue unsicher. Die Frau gab einen missbilligen Ton von sich, während sie vor dem Portal stehen blieb und anklopfte.
„Was wohl, huh?!“ Die Tür wurde langsam und knarrend geöffnet.

Vor ihnen erstreckte sich der größte Saal, den Blue je gesehen hat. In der Mitte des Raumes stand ein edler Holztisch, der bestimmt 2/3 des Raumes in die Länge ausmachte. Er war herrlich gedeckt mit Speisen und Getränken.
Auf den prächtigen Stühlen saßen reich gekleidete Männer und Frauen, die alle Blue und die Frau anstarrten.
„Aaaah, mein Essen ist da!“, rief eine Stimme entzückt. Blue lief ein Schauer über den Rücken.
Das junge Mädchen sah in Bruce’ kaltes, amüsiertes Gesicht. Der König lachte kurz und klatschte in die Hände. „Dann können das Mahl und die Versammlung ja beginnen!“


Der Feind ist näher als nie zuvor.
Doch ganz allein kann Blue nichts ausrichten.
Worum geht es in dieser Versammlung?
Was ist mit Black geschehen?
Kapitel 18: „Das Königsmahl 2“

 

 
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