Chapter 16



Black und Blue sind erfolgreich ins Schloss eingedrungen. Als sie die königliche Küche erreichten, nahmen sie einen leicht seltsamen Küchenjungen gefangen, der ihnen fragwürdige Informationen über den Thronsaal gab. Als sie ihn aus dem Weg geräumt haben, wagten sich die beiden in die Küche. Sie durchquerten sie unbemerkt, als plötzlich Alarm geschlagen wird. Sie sitzen in der Falle...



Kapitel 16 ~ Trennung

 „EINDRINGLINGE!!!“
Wie angewurzelt starrten Black und Blue dutzende Menschen an, die ebenso erschrocken zurückschauten. Einen Moment lang sahen sich die Köche und Diener nur fragend an, als wüssten sie nicht, was im Ausnahmezustand zu tun war.
Doch dann schien es ihnen wieder eingefallen zu sein und sie alle ließen alles, was sie in den Händen hielten, zu Boden fallen, was einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte.
Black und Blue sahen sich an, unschlüssig, was sie jetzt tun sollten. Black nickte mit dem Kopf zur Tür hin. Blue zuckte fragend mit den Schultern. Black deutete noch einmal auf die halboffene Metalltür, doch Blue verstand immer noch nicht.
„Herrgott, hauen wir jetzt ab oder nicht?!“, rief Black schließlich genervt und lauter, als sie eigentlich wollte. Wie ertappt schaute sie noch einmal auf die kochende Meute. Sie hatten ihre Blicke immer noch starr auf die beiden gerichtet.

„Ääähhähäheee...“ Black räusperte sich und da sie sich nun sicher sein konnte, dass Blue sie verstanden hatte, legte sie ihre Hand auf den Türknauf und wollte hinausstürmen, als ein kleiner, alter Mann mit einer etwa 1.60 m hohen Kochmütze und einem langen weißen Bart sie aufhielt. „Wartet!!“, rief er und trat aus der Menge hervor. Blue musste sich ein Lachen verkneifen, denn der alte Mann sah wirklich zum Schießen aus mit seinem Hut und Bart, die beide etwa doppelt so groß/lang waren wie er selbst. „Wartet! Wer seid ihr?“
Black sah den kleinen Mann verwirrt an. „Ähm... wir äh... sind Praktikanten!“, antwortete sie grinsend und hoffte inständig, dass man ihnen das abkaufte, so mit ihren ganzen Waffen und den Buttons, auf denen „Nieder mit Bruce!“ stand. Der alte Mann fixierte sie kurz und man sah seinem Blick an, dass er die Lüge durchschaut hatte. „Praktikanten... ja...“ Er seufzte. „Ich nehme an, ihr seid Rebellen... richtig?“
Ertappt schauten Black und Blue auf den Boden oder auf die Fingernägel und wussten nicht so recht, was sie sagen sollten. Den Köchen des Königs zu sagen, dass sie ihren König in den Hintern treten wollten, schien immer noch keine gute Idee zu sein.
„Ich habe also Recht.“ „Ok, auf 3 laufen wir los!“, flüsterte Black ihrer Freundin zu. „1...2...!“ „Wir wollen euch helfen!“ „Dre... was?“
Perplex starrten sie den kleinen Koch an, dieser nickte nur, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.
„Wir wollen euch helfen. Dieser Bruce ist ein unmenschlicher Tyrann und wir Köche lassen uns das nicht länger bieten!“ Die beiden Mädchen tauschten Blicke. Inzwischen hatte sich der alte Mann einen Hocker geholt und sich darauf gestellt, als wolle er gleich zur Revolution ausrufen.
„Wir Köche stehen Tag für Tag seit über 3 Jahren in dieser gottverdammten und vor allem dreckigen Küche (da hatte er Recht) und müssen für diesen miesen Bastard kochen! Sogar nachts werden wir aufgeweckt, weil dieser Vielfraß Hunger hat! Und WAS er alles will!? Er bestellt Sachen, die noch nicht einmal erfunden wurden und bestraft regelmäßig die Köche, wenn auch nur ein Petersilienblatt fehlt!!! Das dulden wir nicht länger! WIR HABEN UNSERE RECHTE UND WIR WERDEN DAFÜR KÄMPFEN!!!“
Die anderen Köche brachen in großen Jubel und Beifall aus. Black räuspert sich und fragt den Alten: „Ähm... und wieso habt ihr noch nicht gestreikt?“

Mit einem Mal wurde es peinlich still und der alte Mann starrte sie an. „Oohhh, neeein! Bist du verrückt? Die Bestrafung wäre viel zu schrecklich. Was könnten schon 25 Köche, 59 Diener, 44 Hausmädchen und 106 andere Dienerarten schon gegen eine ganze Armee ausrichten?“ „Ihr könntet aufhören, ihnen Essen zu geben. Ich glaube, dass Essen für sie wichtig ist.“, wirft Blue ein. Wieder schwiegen alle und sahen sich gegenseitig fragend an. „Nein, nein, das ist viel zu anstrengend...“, murmelt der alte Koch vor sich hin. „Deshalb wollen wir ja EUCH helfen! IHR habt nichts zu verlieren! Wenn wir gefeuert oder gar getötet werden, was haben unsere Familien und vor allem WIR davon? Nichts! Deshalb kommen Rebellen wie ihr beide uns ganz gelegen.“ „Na guuuuut...? Hilfe können wir allemal gebrauchen...“ Blue nickt zustimmend. „Wisst ihr, wo der Thronsaal ist?“, fragte sie.
„Natürlich, natürlich. Ihr geht durch diese Tür, dann folgt ihm dem Gang, dann den 2. Flur links, geradeaus, nach rechts und dann den 3. Gang links. Dann geradeaus, die Treppe hoch, den ersten Gang nach rechts und dann seht ihr auch schon das protzige Eichenportal.“
Black stutzte und flüsterte zu Blue. „Hatte dieser komische Diener vorhin nicht gesagt, einfach nur geradeaus?“ „Vielleicht ist er geistig verwirrt?“
„Ach übrigens, wo ist Gamez eigentlich?“, fragte plötzlich einer der Köche und wie ertappt drehten die Mädchen pfeifend die Köpfe weg.
„Ach, dieser dämliche Austauschdiener...“, murmelte er Alte und fuhr sich durch den Bart. „Er ist geistig verwirrt, wisst ihr...“ „Aha...“
Der Koch stieg von seinem Hocker und trat vor die beiden Mädchen.
„Hört zu. Diese Tyrannei muss endlich ein Ende haben und wir setzen all unsere Hoffnungen in euch. Dieses Land muss befreit werden!“ „Wir äh... geben unser Bestes!“ „DAS HOFFE ICH AUCH!“ Blue schluckt und öffnete die Metalltür.
Die beiden waren gerade mal halb aus der Küche, als der Mann noch etwas sagte.
„Achja, ihr habt 3 Minuten, dann müssen wir leider die Wachen rufen.“ „WAS?!“, rief Black empört. „Ich dachte, ihr wollt uns helfen?!“ „Natürlich, wollen wir das... aber weißt du, es lässt uns in keinem guten Licht stehen, wenn herauskommt, dass wir Rebellen Zutritt ins Schloss gewährt haben...“ „DAS IST SCHWACHSINN!!!“
„Noch 2 Minuten!“
Blue zerrte an Blacks Arm, denn diese wollte dem alten Mann gerade an die Gurgel gehen. „Los, hauen wir ab!“, sagte sie und Black stieß einen fürchterlichen Fluch aus, als die beiden losliefen.
Sie rannten durch den Gang und versuchten sich zu erinnern, was der Alte gesagt hatte. „Hier rein!“, rief Blue, als sie den 2. Gang von links erreichten.

Plötzlich hörten sie hinter sich lautes Gebrüll und Schritte. Die Köche hatten wirklich die Wachen gerufen!
Black fluchte noch einmal. In wenigen Minuten würde das ganze Schloss wissen, dass sie hier waren. Warum sie sich da so sicher war? Weil in diesem Moment die Lautsprecheransagen losgingen:

„Achtung! Achtung! Dies ist eine wichtige Durchsage! Es haben sich Rebellen ins Schloss eingeschlichen! Es sind 2 Mädchen! Eine ist in blau gekleidet, hat schwarze Haare, etwa 1.60m groß, vermutlich bewaffnet. Die andere ist in schwarz gekleidet, braune Haare, trägt Brille, bewaffnet und flucht, was das Zeug hält!“ „DAS TUE ICH NICHT!!!“ „Hört ihr? Wie auch immer, ich wiederhole! 2 Rebellen sind im Schloss und auf dem Weg zum Thronsaal! Der König ist in Gefahr! Alle Wachen zum Thronsaal!“ „Wieso sagt es nicht noch gleich, dass wir beide single sind...“ „Achja, beide sind single. Ende der Durchsage!“

„Verdammt, was machen wir jetzt?!“, rief Blue verzweifelt, als sie nach rechts einbogen. „Keine Ahnung... Hier, der 3. Gang rechts!“
Als sie in den Gang einbiegen wollten, erschraken sie. Gerade kommen aus dem Gang einige Wachen, die sie sofort entdeckten.
„Mist!“, fluchte Black. „Wir müssen uns trennen!“, sagte Blue und sah nach hinten. Hinter ihnen kamen noch mehr Wachen zum Vorschein. „Was?“ „Das ist unsere einzige Chance! Du gehst den Gang links hier und ich weiter geradeaus. Wir müssen uns irgendwo verstecken!“ Black sah sich um. Links und geradeaus kamen zum Glück keine Wachen. Blue hatte Recht. Wenn sie zusammenbleiben und gefangen genommen werden, hatten sie keine Chance mehr, ihre Mission zu beenden und würden vermutlich den Rest ihres Lebens im Kerker verbringen. Wenn sie sich trennen, wäre noch eine geringe Hoffnung da, dass sie es schaffen. Black nickte und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. „Viel Glück.“ Blue nickt. „Viel Glück!“

Black drehte sich um und lief in den linken Gang, während Blue weiter geradeaus rannte. Die Wachen teilten sich auf und verfolgten sie.
Doch keiner der beiden wusste, wohin sie ihr Gang führen wird.

 

Unsere Heldinnen haben sich getrennt.
Was wird sie nun erwarten?
Werden sie je wieder zueinander finden?
Ist ihr Land nun endgültig dem Untergang geweiht?
Der Weg führt ins 17. Kapitel: „Das Königsmahl“

 

 
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