Chapter 12



Nachdem Black und Blue es geschafft hatten, den Pilzwald zu verlassen, ging die Reise weiter zum Schloss des Königs. Um diesen zu erreichen mussten die beiden eine Brücke überqueren, doch durch sehr unglückliche (Nicht-)Zufälle ging das schief und sie mussten sich einen anderen Weg suchen. Nachdem sie auch den Angriff eines tollwütigen Braunbären überstanden hatten, ging die Reise weiter. Zwischendurch trafen Black und Blue auf die Nudelsuppenverkäuferin Francesca, die noch sehr viel zu lernen hatte, aber wen interessiert das auch. Schließlich kamen sie dem Schloss immer näher, doch eine große Hürde müssen sie noch überwinden...

Kapitel 12 ~ Der König und seine Diener

„Das ist laaaaaaangweilig!“, sagte Bruce gähnend und lehnte sich in einem mächtigen Thron zurück. „Fällt dir nichts Besseres ein, um mich zu unterhalten, du unwürdiger… Unwürdiger?“ Der König starrte mit glasigem Blick einen jungen Kerl an, der am Fuße des Thrones kniete und verwirrt dreinschaute. Sein lockiges Haar war so orange, dass es fast Augenkrebs verursachte und dazu trug er einen ätzend hässlich bunten Hut mit vielen kleinen Bommeln und Glöckchen dran. Diese waren auch die einzig bunten Sachen, die er an hatte, denn seine restlichen Klamotten bestanden aus einem schwarzen Mantel, einer schwarzen Hose, einem schwarzen T-Shirt und einer Kette mit einem Pentagramm-Anhänger, von dem leider 4 Zacken abgebrochen waren, sodass es nur noch ein unförmiges Karo übrig geblieben war.
„Na los, mach was anderes oder ich werfe dich dem Henker vor, Mop!“, rief Bruce noch einmal genervter. Schweißtropfen liefen Mop über die Schläfen und er überlegte verzweifelt, wie er seinen äußerst gelangweilten König zufrieden stellen konnte. „Ah…Äh… Ich weiß! Wie ist der Stellung der Frau in allen Zeiten gewesen? Huh? HUUUUH???“
Eine kurze, aber durchaus peinliche Stille machte sich breit, während Bruce nicht einmal mit der Wimper zuckte.
„Geh nach Hause…“, murmelte der König schließlich kopfschüttelnd und machte eine wegwerfende Handbewegung. Sichtlich erleichtert erhob sich Mop, jedoch mit dem Oberkörper weit nach unten gebeugt. So ging er rückwärts zum Eingangsportal, ohne es zu wagen, seinen Kopf zu heben.
Als die mächtige Tür ins Schloss fiel, seufzte Bruce laut und lehnte sich in seinem Thron zurück. „Heutzutage wird es immer schwerer gute Entertainer zu finden… Wo ist das Jackass-Team, wenn man es braucht?!“
„Ähm, euer Majestät…?“, ertönte es plötzlich von Bruce’ linken.
Etwas nervös rieb sich Johann die Hände und wich leicht zurück, als der König ihn mit einer Mischung aus Langeweile und purem Hass ansah. „Nun, euer Majestät… Sir Wallace hat um eine Audienz gebeten…“
„Was?! Was will der schon wieder? Ich hatte ihm doch erst letztens gesagt, dass er erst am Donnerstag in 5 Monaten kommen soll!“ Johann zögerte. „Nun, heute IST der Donnerstag…in 5 Monaten…“ „Meine Güte, die Zeit vergeht viel zu schnell… Dagegen muss ich ein Gesetz erlassen… dringend… Gut, hol ihn her!“, befahl Bruce und griff nach einer Hühnchenkeule, die Morten, sein überaus bediensteter Diener, ihm ehrfürchtig überreichte.
Das große Eingangsportal schwang auf und eine männliche Gestalt betrat den Thronsaal. Er war etwas kleiner als Bruce, dafür umso prächtiger und teurer gekleidet als der König, was sehr viel heißen mochte. Mit grazilen Schritten schwebte er den roten Teppich entlang, fiel kurz und stand anmutig, aber fluchend wieder auf. Als er vor Bruce’ Thron ankam, verneigte er sich kurz und schaute den König milde an. „Was willst du, Wallace?“, fuhr Bruce ihn an. „Aber Bruce!“, erwiderte Wallace. „Ich, dein kleiner Bruder, darf dich nicht einmal besuchen kommen? Das ist unfair!“ „Nein, ist es nicht. Der Grund, warum du immer wieder hier antanzt, ist ein und derselbe geblieben!“ Wallace machte ein empörtes Gesicht. „Woher willst du das wissen?!“
Bruce schaute augenrollend zu seinem Diener. „Johann, sag’s ihm“
„Jawohl, Majestät!“, sagte Johann und zog unter seinem Umhang eine alte Schriftrolle heraus, die er mit einer schnellen Bewegung aufrollte und vorlas. „Zitat Anfang: Die Memoarien des König des Neuen Reiches, des mächtigen und wunderbaren Bruce – Teil 17: ‚Meine Familie, die ich gezwungenermaßen habe’“ Johann räusperte sich.
„Jeder hat eine Familie, so leider auch ich, der König. Ich habe 2 kleine Brüder, von dem einer schlimmer als der andere ist. Der jüngste ist schon vor Jahren von zu Hause weggelaufen, weiß der Geier, wo der grade ist. Der andere lungert immer noch hier herum, dieser kleine Schmierenkomödiant und versucht mit allen Mitteln, den Thron zu besteigen. Doch tut mir echt leid, Mann, das Ding, worauf ich sitze, bekommst du erst, wenn du ihn mir von meinem toten, kalten Hintern wegziehst! STIRB!’ Zitat Ende.“ Johann packte die Schriftrolle wieder weg.
Verlegen sah Wallace zu Boden. „Jaaaa…“, murmelte er. „Ich finde es seeehr schade, dass du so von mir denkst, Bruderherz.“ „Ich nicht“, sagte Bruce. „Was willst du jetzt?“ Wallace’ Gesicht erhellte sich leicht und zwar so, dass man sofort wusste, dass er seinen Bruder erpressen würde (Wallace: „Hey, nicht verraten!!!).
„Nun, ich wollte ein paar sehr interessante Informationen mit dir teilen! Aber da du mich ja nicht haben willst…“, murmelte er schmollend und machte den Ansatz zu gehen. Bruce schwieg kurz. „Geh doch“ „Heeey, nun mal langsam. Da wir beide ja Brüder sind, will ich diese äußerst wichtige Information gerne mit dir teilen!“ „Von mir aus…“
Wallace verschränkte die Arme. „Du hast bestimmt schon gehört, dass 2 Mädchen versuchen, dich zu stürzen, nicht wahr?“ „Ääääh…“ „Genau, diese meine ich. Die beiden haben die Hilmenau überquert und sind jetzt auf dem Weg zum Schloss. Sollte Da Windschi sich nicht um die beiden kümmern?“ „Ääääh… Vielleicht…?“
„Ja, jedenfalls… Da Windschi, der Befehlshaber der DD3, ist verschwunden. Und es sieht auch nicht so aus, als würde er wieder zurückkehren“ Wallace zog ein unschuldiges Gesicht. „Und was willst du mir jetzt damit sagen?“, fragte Bruce etwas aufmerksamer. „Nun… Da Da Windschi weg vom Fenster ist… stehen die DD3 ab sofort unter meinem Befehl!“ Triumphierend sah Wallace seinen Bruder an. Dieser lehnte sich auf seine linke Seite und murmelte: „Johann, stimmt das?“ Der Diener holte eine weitere Schriftrolle aus seinem Umhang hervor und studierte sie kurz, bis er dies bestätigte.
„Verdammt…“, fluchte Bruce leise. „Die DD3… Ausgerechnet unter seinem Befehl, da war Da Windschi ja bei weitem besser… Aber gut! Fein, Wallace, dir unterstehen jetzt die DD3. Bist du extra hierher gekommen, um mir das zu sagen!?“
Bruce’ Bruder nickte grinsend. „Diesen Triumph wollte ich mir einfach nicht nehmen!“ Mit diesem Satz verneigte sich Wallace, drehte sich um und verließ stolzierend den Thronsaal.

Seufzend lehnte sich Bruce zurück und massierte sich die Stirn. „Ich hasse ihn… Was will er denn bitte mit den DD3 anfangen? Naja, ich kann da nichts machen…“
Doch, so als König kann er ihm den Befehl einfach entziehen, schoss es Johann durch den Kopf, aber da er eine Wette mit Morten und Jonasch, dem königlichen Kloputzer am Laufen hatte, wie lange der König wohl brauchen wird, um zu merken, dass er über seinem Bruder steht, hielt er es für besser zu schweigen.
„Morten! Keule!“, bellte Bruce. „Doch keinen Knüppel, du Idiot!!! Johann, sag Jonasch, er soll die Toiletten im 3. Stock säubern. Seit dem Avocado-Bohnensirup-Zwischenfall stinkt das gesamte Stockwerk bestialisch… Und ausgerechnet dort steht meine geliebte Kekssammlung…“ „Jawohl, euer Majestät!“, sagte Johann und verließ eilig den Thronsaal. „Morten, geh weg!“ „Ja, mein König!“, murmelte Morten und ging auch.
„Eeeeew… Soviel Stress vertrage ich nicht… Ich frage mich wirklich, was Wallace mit den DD3 anfangen möchte… Ob er sie für seine eigenen Zwecke nutzen will? Werde ich es jemals erfahren…?“


Wird Bruce es je erfahren?
Was hat Wallace vor und wird es gegen den Willen seines Bruders sein?
Was ist dieses mysteriöse DD3?
Wurden diese Fragen nicht schon gestellt?
Wieso werden sie überhaupt gestellt?!
Nächstes Chapter, Kapitel 13: „Die Einfachheit des Seins oder Schilder niemals außer Acht lassen!“

 

 
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